Lars (DE), 43, IT Consultant, Parkdale/Australia

After news about the epidemic in China started to increase and since Australia is a popular holiday destination for Chinese people, it soon became clear that there would be a problem here in Australia too. You really couldn't be surprised by the developments.

What was surprising, however, is what grave mistakes were made by different authorities. A failure like the "Ruby Princess" cruise ship, where passengers were allowed to disembark in Sydney without any disease control, which then led to massive spread of contagion, was very unexpected.

As for the response by the Australian government, well, the main problem with these decisions is that little to no precedent is available here. The circumstances, possibilities and the extent of usable information allow for long analyses, but also require very swift decision making.

From my perspective, the Australian government has made the right decisions. The main goal was and is to keep the number of infected persons and fatalities as low as possible; that has largely been achieved. However, as a consequence of the government's decisions, massive gaps in the social security system in Australia have been unearthed. So a wage continuation and job subsidy program was decided hastily, which helps temporarily, but will soon be abolished again.

A permanent solution for low-wage workers and small and medium-sized companies would certainly have relieved the "shock" on the budget.

For me as a self-employed IT consultant with international customers, working life has hardly changed compared to "pre-lockdown" because I work remotely and from my home office anyway. I for myself worked much more during the lockdown. Since winter has started in southern Australia, the reduction in outdoor activities has not been quite as bad anyway.

In Australia, there was only a "social distancing" / "lockdown" regulation in effect, while quarantine rules applied only to those arriving in the country or proven to be infected. Thus, "non-essential" activities (e.g. fitness studios, restaurants, bars, cinemas) were prohibited, but necessary errands could always be run. Going to restaurants and the cinema, as well as the extremely popular "drinks at a bar with friends and nibbles", are usually my favourite pastimes - I missed that very much. We also had tickets for a concert that was canceled and is unlikely to happen in Australia again anytime soon.

Nachdem sich die Nachrichten um die Epidemie in China gehäuft hatten, und Australien ein beliebtes Reiseziel für Chinesen ist, war sehr bald klar, dass es auch hier ein Problem geben würde. Da konnte man von den Entwicklungen nicht überrascht werden.

Was allerdings schon überraschend war, ist, wie sehr verschiedene Behörden Fehler gemacht haben. Ein Versagen wie bei dem Kreuzfahrtschiff "Ruby Princess", bei dem Passagieren erlaubt wurde, in Sydney ohne Kontrolle von Bord zu gehen, was dann zu massenhaften Ansteckungen geführt hat, ist sehr unerwartet gewesen.

Was die Reaktion der australischen Regierung anbelangt, nun, der wesentliche Punkt bei solchen Entscheidungen ist ja, dass hier wenig bis keine Präzedenzfälle verfügbar sind. Die Umstände, Möglichkeiten und das Ausmaß an verwertbaren Informationen erlauben lange Analysen, erfordern aber auch sehr rasche Entscheidungsfindung.

Aus meiner Perspektive hat die australische Regierung die richtigen Entscheidungen getroffen. Hauptziel war und ist es, die Anzahl der Infizierten und Opfer so gering wie möglich zu halten; das ist weitestgehend gelungen. Folgeprobleme dieser Entscheidung haben allerdings massive Lücken im Sozialsicherungssystem in Australien aufgezeigt. So wurde hastig eine Lohnfortzahlung und Stellensubvention beschlossen, die temporär aushilft, aber bald wieder abgeschafft wird.
Eine permanente Lösung für Niedrigbeschäftigte und Klein- und Mittelbetriebe hätte hier den "Schock" auf das Budget sicherlich gelindert.

Für mich als selbstständigen IT-Berater mit internationalen Kunden hat sich das Arbeitsleben im Vergleich zu "Vor-Lockdown" allerdings kaum verändert, da ich ohnehin Remote und vom Homeoffice heraus arbeite. Ich selbst habe während des Lockdown mehr Zeit in Arbeit investiert. Da im südlichen Australien der Winter begonnen hat, ist die Reduzierung von Outdoor-Aktivitäten nicht ganz so arg gewesen.

In Australien gab es außerdem nur eine "Social Distancing"/ "Lockdown"-Regelung, und Quarantäne nur für Einreisende und nachgewiesen Infizierte. Somit waren "non-essential" Aktivitäten (z.B. Fitnessstudio, Restaurants, Bars, Kinos) nicht möglich, jedoch konnten notwendige Erledigungen stets weiter gemacht werden. Restaurant- und Kinobesuche, sowie die äußerst beliebten "Drinks at a Bar with friends and nibbles", zählen normalerweise allerdings zu meinen liebsten Freizeitbeschäftigungen - das habe ich schon sehr vermisst. Wir hatten auch Karten für ein Konzert, das abgesagt wurde und so schnell sicher nicht mehr in Australien zustande kommen wird.

Ob die Pandemie nachhaltige Auswirkungen auf die Welt, bzw. unsere Gesellschaft haben wird? Ähnlich wie die 9/11 Anschläge weitreichende Änderungen im Reise- und Sicherheitsalltag mit sich gebracht haben, gehe ich davon aus, dass Prüfungen auf Infektionen und nachgewiesene Gesundheitsdaten vor allem bei Reisen zu tragen kommen werden.